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Und jetzt soll ich auch noch KSK-Abgabe zahlen? Wovon denn? - ein Hilfeschrei (Special)Sechs Wochen lang habe ich versucht, für mein neues Projekt Zuschüsse zu bekommen – wer bezahlt mir diese Zeit? Statt der beantragten 23.000 € bekomme ich nur 8.500 € Projektkostenzuschuss. Statt 1600 € bekommen die Tänzer jetzt nur 600 € - natürlich sind sie sauer, aber warum lassen sie das an mir aus? Ich sei die Chefin, sagen sie, also sei ich ihre Ansprechpartnerin, und sie hätten gerne einen Vorschuss und ihre Rechnung möchte ich doch bitte schleunigst begleichen. Hallo?! Und wenn ich von ihnen eine Vita will oder ein Foto für die Werbung, braucht das viele Erinnerungen meinerseits und dauert trotzdem Wochen. Das reicht doch einfach nicht, einfach nur tanzen zu wollen. Meine Güte. Wie soll ich denn in dieser Situation mit solchen Leuten, aus diesem Kollektiv eine GbR machen? Manche von denen wohnen sonstwo, auch im Ausland, und sind doch nur ein paar Wochen dabei! Das soll in meiner Situation die einzige Möglichkeit sein, um an der KSK-Abgabe vorbei zukommen? Aber Stiftungen wollen einen Verein als Antragsteller! Die Compagnie ist doch ein Kollektiv. Wieso bin ich dann Einzelunternehmerin oder Inhaberin? Und wieso tappe ich in die Falle „Scheinselbständigkeit“? Es muss doch eine legale Möglichkeit geben, dass ich an meine Tänzerinnen Honorare zahle, ohne mit einem Fuß im Knast zu stehen? Könnte nicht der Verein mit mir als Inhaberin der Compagnie und der Projekt-GbR eine gemeinsame GbR gründen? Und muss ich den GbR-Vertrag dem Finanzamt schicken? Oder wie? Tja, keine Ahnung, wie dann die Abrechnung gegenüber dem Subventionsgeber aussehen soll. Ich fühle mich total überfordert. Irgendwie habe mich heillos verstrickt. Und dann will meine Haftpflichtversicherung auch noch den Eigenanteil kassieren für die Schäden, die meine Tänzerinnen angerichtet haben. Wieso ich? Und jetzt soll ich auch noch KSK-Abgabe zahlen? Wovon denn? Wir sind doch ein Kollektiv. Aber die Tänzerinnen meutern, wenn ich ihnen jetzt auch noch die 5,2 % von dem Honorar abziehe. Das ist doch eine Sauerei, dass die Zuwendungsrichtlinien mir Sand in die Augen streuen und so tun, als ob die KSK-Abgabe im Honorarrahmen enthalten ist. Die muss doch oben drauf! Wo soll ich bloß mit meiner Wut hin? Warum sagen die Kollegen „Ach ja, hm, tja, hm, ach jetzt lass uns doch über was anderes reden!“ – manchmal sagen sie es auch schärfer. Das tut mir nicht gut. So kommen wir doch nie weiter! Und die Kunst nicht auf einen grünen Zweig! _________________________________________________________________
MÖCHTEN SIE ZU DIESEM HILFESCHREI STELLUNG NEHMEN? ICH WÜRDE MICH FREUEN. Ich veröffentliche Ihren Beitrag mit Namensnennung gerne an dieser Stelle. _________________________________________________________________ Kommentare: 21.10.14: "Ich habe mit Interesse den "Hilfeschrei" gelesen und kann
nachvollziehen, dass sich jemand von diesen ganzen Verwaltungsakten
leicht überfordert fühlt; ich habe mir ja auch vieles erst aneignen
müssen, Sie erinnern sich sicher an unsere Beratungsgespräche. Aber
diese Haltung "wieso beschweren sich die Künstler bei mir, wenn sie
weniger Geld bekommen", "wieso bin ich denn die Inhaberin", "wieso
soll ich denn KSK zahlen" kann ich nicht nachvollziehen. Wenn man
etwas aufzieht, hat man eben auch die Verantwortung. Dann sollte die
Dame besser als Einzelkünstlerin arbeiten. 1.11.14: "Hmm… Ich schließe mich dem Kommentar von Michael Schauer an:
Auch ich kenne die Frustrationen z.B. durch reduzierte
Projektzuschüsse, finanzielle Verantwortung und, nun ja, langsam
reagierende Kolleg/inn/en. Aber generell muss ich sagen: Wer anderen
ins Stammbuch schreibt „Es reicht doch nicht, einfach nur tanzen zu
wollen“ – der muss sich auch an die eigene Nase fassen. Es reicht
nämlich auch nicht, einfach nur choreographieren/inszenieren/… zu
wollen. Oder sich „Ensembleleiter(in)“ nennen zu wollen. Die volle –
nicht nur künstlerische, sondern auch juristische und
wirtschaftliche – Verantwortlichkeit zählt dann mit zu den
(selbstgewählten!) Pflichten. Zeha Schröder, Freuynde + Gaesdte Theaterproduktionen, Münster www.f-und-g.de _________________________________________________________________ ![]() Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz. Alle Rechte: Stefan Kuntz War das für Sie hilfreich? Wie wär's dann mit einer Spende?
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zuletzt aktualisiert: 21.10.2014 |